You are here: Der Club / Chronik / 1967 - 1973
Donnerstag, 2024-05-09

100 Jahre Segel-Club Oevelgönne

Hermann Kummrow feiert 1965 mit einer der ersten GFK-Yachten auf der Elbe Stapellauf. "HAYO III", Typ Fähnrich

Unsere Flotte musste 1967 zum größten Teil in den Hamburger Yachthafen in Wedel verlagert werden. Andere fanden bei der Bootswerft Heuer und an der Ostsee neue Sommerliegeplätze. Um eine Überfremdung der Gemeinschaft zu vermeiden und um den Verwaltungsaufwand für eine Clubführung in Grenzen zu halten, wurde ein Aufnahmestopp beschlossen. Der Verein zählte 220 Vollmitglieder. Als Konsequenz aus den Erfahrungen der Sturmflut von 1962 wurden umfangreiche Deichschutzmaßnahmen durch den Staat in Angriff genommen und unser Clubgelände um 60 cm erhöht. Für den erforderlichen Slipbetrieb mussten jetzt gummibereifte Slipwagen und ein Trecker angeschafft werden. Es entstand das neue Ehrenamt "Treckerwart". Bedingt durch die Baumaßnahmen lagerten die Kielyachten im Winter 1968/1969 im Freien. Immer mehr Boote mussten auf dem Außengelände überwintern. Der Beschluss zum Neubau einer großen Bootslagerhalle wurde gefasst. Zur Finanzierung wurden die Winterlagermieten um 50% auf 6,00 DM pro qm sowie die Aufnahmegebühr auf 200,00 DM angehoben. Die Verhandlungen um einen langfristigen Pachtvertrag für das nunmehr 5200 qm große Gelände waren schwierig. Mit Unterstützung des Hamburger Sportbundes konnte letztendlich ein Pachtvertrag abgeschlossen werden. Aufgrund des nun langjährigen Pachtvertrages hatte man im Herbst 1969 mit dem Bau der 1000 qm Winterlagerhalle begonnen. Maßgebenden Anteil an der Verwirklichung hatte wieder einmal SK Karl-Heinz Ostermann, unterstützt von unserem Mitglied Architekt Thomas Mexdorf. Er erstellte die Bauzeichnungen und Ausschreibungsunterlagen für den Neubau und überwachte uneigennützig die Bautätigkeit. Nach 4 Monaten konnten im November die ersten Kielyachten in der Halle eingelagert werden. Die Baukosten von über 100.000,- DM wurden durch Eigenmittel, Eigenleistungen und ein zinsloses Darlehen des HSB aufgebracht.

Das erste Kunststoffboot, ein "Fähnrich 31" von Hermann Kummrow, wurde Anfang der 60er Jahre in die Flotte aufgenommen. Die aus Polyester und Glasmatten gefertigte Yacht "Hayo" wurde staunend und prüfend beäugt. Holz, Stahl, Beton und jetzt noch Kunststoff als Baumaterial - die Zeit bleibt eben nicht stehen. Die heranwachsenden Kinder und Jugendlichen wurden langsam "flügge". Sie wollten nun nicht mehr länger auf dem Boot der Eltern segeln. Deshalb wurde eine Clubjolle "Flibustier" angeschafft. Es stellte sich jedoch sehr schnell heraus, dass dieser Jollentyp zu leicht war. Ein Zugvogel ersetzte die "Flibustier"-Jolle. Der Schwertzugvogel "Rumtreiber" war deshalb eigentlich das erste Vereinjugendboot des S.C.Oe.

Vogelperspektive des Hamburger Yachthafens